Wolfgang Reinhart in der Hohenbergschule

Prominenten Besuch haben die Achtklässler der Hohenbergschule bekommen.

Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart (CDU) stellte sich den zahlreichen Fragen der Werkrealschüler – und erzählte dabei auch von einer ungeahnten Jugendsünde.

„In der Jugend bin ich einmal ohne Führerschein schwarz gefahren, und wurde dabei erwischt“, beichtet Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart diese Jugendsünde den mehr als 30 Achtklässlern beim Schulbesuch in der Hohenbergschule. Anlass war die Frage eines Schülers, ob der CDU-Politiker und Jurist schon mal mit der Justiz zu tun hatte.

Ein Schüler wollte anschließend gar wissen, ob der Landtagsvizepräsident schon mal eine Waffe in der Hand hatte. „Nur beim Besuch einer Polizeihochschule samt Schusstraining“, erklärt der bekennende James-Bond-Fan gegenüber den gespannten Zuhörern.

Foto: Roth

Die Werkrealschüler der Hohenbergschule wussten es wertzuschätzen, dass Rektor Ertekin Avcilar einen solch hochrangigen Politiker nach Ebingen gelockt hatte. Die Achtklässler waren gut vorbereitet, empfingen den Gast mit stehenden Ovationen und wurden nicht müde, immer weitere Fragen zu stellen – hauptsächlich zu Themen aus dem politischen Baden-Württemberg.

„Was verdient man als Landtagsabgeordneter?“, stand ganz oben auf der Interessensliste. Auch zu sitzungsfreien Parlamentswochen und den Aufgaben des Landesparlaments wurde Reinhart mit Fragen gelöchert, der sich viel Zeit für ausführliche Antworten nahm.

Einen Appell an die „Best-Ager“ hatte er – als es um die berufliche Zukunft ging – auch mit im Gepäck. „Der Arbeitsmarkt steht euch offen. Ich weiß, dass lernen nicht immer Spaß macht, aber es bringt eine erfolgreiche Zukunft. Seid fleißig!“ Besonders hob der langjährige Abgeordnete das Handwerk hervor, welches nicht umsonst „goldenen Boden“ habe, womit die Schüler den Bogen zu den Themen Klimaschutz und Digitalisierung spannten.

„Netflix muss schließlich laufen“

Heiß begehrt war die Auskunft, dass das Landesparlament erst kürzlich den Breitbandausbau für alle Haushalte vorangetrieben hat. „Netflix muss schließlich laufen“, weiß der CDU-Politiker um die Interessen der Achtklässler.

Der Schulbesuch war aber keine reine Frage-Antwort-Veranstaltung. Die Hohenbergschüler erlebten Politik zum Anfassen – und durften wie im Parlamentsplenum an einer Abstimmung teilnehmen – und zwar zum Thema Organspende. Mit Handzeichen wurde über Widerspruchs- oder Zustimmungspflicht votiert. Erstere erfuhr eine deutliche Mehrheit.

Tralmer: „Demokratie ist nicht selbstverständlich“

„Diese gelebte Demokratie ist auf der Welt nicht selbstverständlich“, richtete auch Albstadts Oberbürgermeister Roland Tralmer warnende Worte an die Schüler. Über den hochrangigen Besuch aus Stuttgart zeigte sich das Stadtoberhaupt erfreut. „Die Präsenz vom Landtag in den Kommunen ist wichtig.“ Gerade in Zeiten niedriger Wahlbeteiligungen habe Bildungsarbeit in den Schulen oberste Priorität.

Schulleiter Avcilar betont, weiter die Schulbesuche von Vertretern des Landesparlaments in der Hohenbergschule voranzutreiben. „Vor der Pandemie war bereits Landtagspräsidentin Muhterem Aras zu Gast. Wir versuchen uns jedes Jahr zu bewerben.“ Jedes Mal beobachte er mit Freude, wie akribisch sich die Schüler auf den Besuch vorbereiten. „Die Anspannung in den Klassen ist spürbar.“

Wie die Schüler aber anhand so mancher Anekdote feststellen konnten: Auch Landtagsvizepräsidenten sind am Ende des Tages nur Menschen.

Quelle: Schwarzwälder Bote link

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